Ortsgeschichte

Unsere Pfarrei St. Joseph Untermaxfeld liegt inmitten des schwarzerdigen Donaumooses zwischen Neuburg a. d. Donau und Schrobenhausen. Das Donaumoos ist das größte Niedermoor im süddeutschen Raum und ist somit geologisch auch noch in heutiger Zeit sehr interessant. Das "Schwarzerde Moos" hat eine Ausdehnung von ca. 9 Kilometer in der Breite und einer Länge von 30 Kilometer, von Westen nach Osten parallel mit der Donau verlaufend.

Die Donaumoos-Ebene ist Teil eines großen Ausräumgebietes, welches auch das Ingolstädter Becken mit einschließt. Jedoch sind sich die Experten auch heute noch nicht einig, wie das geschehen ist. Die Meinungen gehen oft sehr weit auseinander. Man kommt nun doch zu der Ansicht, dass mehrere Faktoren bei der Ausräumung mitgewirkt haben.

Man muss sich vorstellen, dass unser Moos früher tertiäres Hügelland war, so wie wir die Höhen aus feinen Flinzsanden bei Berg im Gau und Brunnen kennen. Bei der Abtragung dieses Hügellandes, das damals auch unser Moos überdeckte, wird wohl das Wasser die meiste Arbeit geleistet haben. Das Auftauen nach mehreren Eiszeiten hat, von der Alpenregion her, unvorstellbare Schmelzwassermassen im Urlech und in der Urpaar abgehen lassen. Diesen gewaltigen Eiswasserströmen hat der Jura, ein sehr altes Gebirge im Norden, Paroli geboten; und so suchten sie sich gen Osten einen Weg über unser Donaumoos in Richtung Ingolstadt und rissen diese Flinzsandhügel mit sich fort.

In den Nacheiszeiten herrschten extreme Temperaturen zwischen warm und kalt, welche starke und lang anhaltende Winde verursachten. die unser Moos dann mit ausgeblasen haben. Auch die Moosbäche Ach und Längenmühlbach haben ihren Teil dazu beigetragen.

Als nun der Donau ihr alter Lauf durch Bodenerhebungen über das Altmühltal verwehrt wurde, suchte sie sich über Stepperg nach Neuburg a. d. Donau einen neuen Weg nach Osten. Gemeinsam mit dem Lech räumten sie dann unseren Raum weiterhin aus. Als die Wassermassen weniger wurden und sich beruhigten, lagerten sie auch in unserer Gegend Kies ab, mit einer Mächtigkeit bis zu 10 Meter. Diese Kiesbänke verhinderten dann den natürlichen Einlauf der Moosbäche in die Donau. Das Wasser staute sich zurück und es entstand eine Seenplatte. Man nimmt an, dass dies nach der letzten Eiszeit, der sogenannten Würmeiszeit, geschehen ist und zwar vor ca. 12 000 Jahren.

Die Vermoorung konnte beginnen und zwar von Norden her, weil dort durch die Anschwemmung von Kies das Wasser sehr seicht war. Mit der Zeit überzog der Sumpf unsere heutige Gegend. Im Süden, den tertiären Sandhügel entlang haben wir Moortiefen bis zu 6 Meter. Die größte Tiefe befindet sich im Urtal bei Haselbach, wo das Moor bis zu 12 Meter mächtig ist.

 

Unsere Heimat hat sich in den vergangenen 25 000 Jahren immer wieder verändert - vom tertiären Hügelland zu einer Ausräumlandschaft, teilweise vom Flußgeröll wieder aufgefüllt, zu einer Seenplatte geworden und dann versumpft. Vor nun bald 200 Jahren wurde es durch der Kolonisten Fleiß zu einem bleibenden Kulturland umgewandelt.

 

Alfons Lehmeier

   
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